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Die heimliche Nummer 1

05.11.2019

Der Seehafen Brake wird oft unterschätzt. Als moderner, multifunktionaler Spezialhafen hat er sich eine Spitzenposition bei zahlreichen Stück- und Schüttgütern erarbeitet. Bei einigen Produkten wie der Zellulose ist Brake sogar Deutschlands Importhafen Nummer 1.

Der Seehafen Brake bietet aufgrund seiner Spezialisierung und seiner geographischen Lage exzellente Möglichkeiten für die Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie die Stahl-, Maschinenbau-, Papier- und Forstproduktenindustrie. Das mittelständische, in 6. Generation familiengeführte Unternehmen ist der wesentliche Betreiber des Warenumschlags im Seehafen Brake. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt externer Link:  J. MÜLLER Weser an seinen Terminals in Brake sowie in Bremen. Beim Umschlag von Zellulose, dem Grundstoff für die Papierindustrie, wird die mehr als 50-jährige Erfahrung in diesem Geschäftsbereich mit stetig steigenden Volumen belohnt. „Wir verfügen über optimale Lagerflächen und garantieren einen schonenden Umgang mit dem sensiblen Rohstoff Zellulose“, führt Jens Ripken aus. „Die exzellente Bahnanbindung sorgt dafür, dass die Zielorte unserer Endkunden innerhalb von kürzester Zeit erreicht werden.“

Das spiegelt sich auch insgesamt wider in den erfreulichen Zahlen, die die Landesgesellschaft Niedersachsen Ports als Hafeneigentümer im März 2019 verkünden konnte. Der Seehafen Brake verzeichnete demnach in 2018 eine Steigerung des Umschlagsvolumens um 11 Prozent auf insgesamt 6,28 Millionen Tonnen. 2017 waren es noch 5,66 Millionen Tonnen. Im Stückgutumschlag wurde mit knapp 2 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis (1,75 Millionen Tonnen) um 14 Prozent übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumen von Forstprodukten beigetragen, 1,12 Millionen Tonnen steuerte allein Zellulose bei.

„Die mittelständisch organisierte, agile Hafenwirtschaft in Brake sorgt für individuelle kundengerechte Problemlösungen“, hält Jens Ripken fest. Eine hohe Fachkompetenz des Personals und eine ausgeprägte Investitionsbereitschaft runden das positive Bild ab.

Den 26 Kilometer stromaufwärts am Westufer der Weser gelegenen externer Link:  Braker Seehafen können heute Schiffe von bis zu 270 Metern Länge und einem Tiefgang von bis zu 12,20 Metern ansteuern. Brake verfügt zudem über eine sehr gute trimodale Hinterlandanbindung mit 33 Kilometern Schienennetz im Hafenbereich, unmittelbarer Anbindung ans europäische Wasserstraßennetz und direktem Anschluss an die B211, B212, B437 sowie die nahe gelegenen Autobahnen A27, A28, A29.

Die modernen, spezialisierten Pier- und Umschlagsanlagen am Strom erstrecken sich auf insgesamt rund 2.300 Metern Länge. Die Südpier und die Nordpier beherbergen zusammen das Agrar-Terminal, an dem J. MÜLLER Weser nach eigenen Angaben „Europas größte zusammenhängende Siloanlage“ betreibt, das Break Bulk Terminal am Niedersachsenkai, das firmeneigene Logistics Center und das Schwefel-Terminal von Exxon Mobil Production Deutschland.

Der schwerlastgeeignete Niedersachsenkai verfügt über 450 Meter Kaje und eine nutzbare Terminalfläche von 110.000 Quadratmetern. Hier hat sich J. MÜLLER Weser auf den Umschlag von Projektladung, Windkraftanlagen, Zellulose, Eisen und Stahl spezialisiert.

Aktuell wird hier in die Lagerung mit dem Neubau von zwei Hallen investiert. Entstehen werden zwei neue Lagerhallen mit Lagerflächen von zusammen knapp 28.000 Quadratmetern, die die bestehende Halle Nord ergänzen. In den Hallen werden sich dank anschüttbaren Außenwänden multifunktional Stück- als auch Schüttgut lagern lassen. Auch der Hochwasserschutz ist entsprechend berücksichtigt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 14 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Neubauten ist für März 2020 geplant.